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Raimond Reiter. Unerwünschter Nachwuchs. Schwangerschaftsabbrüche bei "fremdvölkischen" Frauen im NSDAP-Gau Ost-Hannover. In: Dachauer Hefte 4 (Medizin im NS-Staat. Täter. Opfer. Handlanger). Hg.: Wolfgang Benz; Barbara Distel. Dachau 1988 (als Reprint bei dtv erschienen, München 1993): 225-236.

  Der umfangreiche Aufsatz ist ein Teilergebniss der Dissertation des Autors zur Behandlung ausländischer Säuglinge und Kinder im Zweiten Weltkrieg in Niedersachsen. Es wird das System der Zwangsarbeit beschrieben, diedazugehörigen Erlasse, Anordnungen usw., die das Leben der "Ostarbeiter" und Polen bestimmt haben und die Lebensbedingungen der Schwangeren, der Mütter und ihrer Kinder in der deutschen Kriegsgesellschaft.

Schwangerschaften bei ausländischen Frauen waren ein Problem und wurden im Sinne des völkischen Rassenwahns der Nationalsozialisten versucht zu regeln. Die Schlechterbehandlung der Schwangeren wird anhand von Einzelbeispielen in den NSDAP-Gauen im Gebiet Niedersachen beschrieben, sowie die bürokratischen Zuständigkeiten im Gesundheitssystem. Geburten fanden in besonderen Baracken statt und die "fremdvölkischen" Kinder versuchte man in "Heimen" abzusondern, so genannte "Ausländerkinderpflegestätten", in denen die Säuglinge und Kleinkinder oft unter erbärmlichen Bedingungen an Unterverpflegung, Unterversorgung und Vernachlässigung starben. Anhand der Beispiele Celle und Lüneburg wird gezeigt, dass das Verhalten der Ärzte auf die verlangte Schlechterstellung der ausländischen Frauen nicht einmheitlich war.

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